Die Garantiefristen im Bauprozess

In diesem Blog von Mercury Anwälte in Marbella werden wir die Garantiefristen bei Neubauprojekten analysieren. Die Regelung derselben findet sich in der „Ley de Ordenación de la Edificación“, auf Deutsch das Bauleitungsgesetz, insbesondere in den Artikeln 17 und 18.

Die folgenden Fristen müssen ab der Abnahme des Baus ohne Vorbehalte oder ab der Behebung der Vorbehalte gezählt werden:

1) Zehn Jahre für Sachschäden, die am Gebäude durch Mängel oder Fehler an den Fundamenten, Stützen, Trägern, Balken, Böden, tragende Wände oder anderen Strukturelementen verursacht wurden und die die mechanische Festigkeit und Stabilität des Gebäudes direkt beeinträchtigen.

2) Drei Jahre für Sachschäden, die am Gebäude durch Mängel oder Fehler an den Bauelementen oder Installationen verursacht wurden, und dadurch nicht die Anforderungen der gesetzlichen Bewohnbarkeit beinhalten.

3) Ein Jahr für Sachschäden aufgrund von Mängeln oder Fehlern bei der Ausführung, die die äußerlichen Elemente betreffen.

Die zivilrechtliche Verantwortung ist persönlich und individuell. Wenn jedoch die Schadensursache nicht individualisiert werden kann oder nachgewiesen wird, dass mehrere daran beteiligt sind, kann die Verantwortung gesamtschuldnerisch eingefordert werden. In jedem Fall haftet der Bauträger gemeinsam mit den anderen Mitwirkenden gegenüber möglichen Käufern für Sachschäden am Gebäude, die durch Baumängel verursacht wurden.